Wer die noch nicht hatte, hat entweder keinen Garten oder arbeitet mit Milch und Zwiebeln

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Aus der Trickkiste meiner Oma, ist wirklich wahr!

 

Ca. 1-2 Wochen vor der Pflanzung den Boden mit einem Sauzahn durchziehen oder mit einer Grabegabel leicht lockern.

 

Eine Grundversorgung/Düngung mit ausgereiftem Kompost (ca. 3mm hoch und anschließend leicht einarbeiten) ist sinnvoll.

Anschließend den Boden mit Magermilch und Wasser (MV=1:2) begießen.

 

Nach dem Einpflanzen der Tomaten beginnt man mit dem regelmäßigen Düngen und Besprühen der Pflanzen, d.h. Milch, Zwiebelsud, Zwiebeljauche, Brennnesseljauche und wieder von vorn.

 

Die Blätter und Blütenansätze werden (mitwachsend) von unten nach oben, bis

in eine Höhe von ca. 40-50 cm entfernt.

 

Im Einzelnen:

Wir stellen uns eine Milchemulsion aus Roh- bzw. Vorzugsmilch (MV=1:9) her und besprühen in der ersten Woche die Pflanzen von allen Seiten, Blattunterseite nicht vergessen.

Wer über keine Roh- bzw. Vorzugsmilch verfügt, nimmt schwacherhitzte Vollmilch (max. 3,5%) bei gleichem Mischungsverhältnis.

 

In der zweiten Woche stellen wir uns einen Zwiebelsud her.

Dazu 1kg Zwiebeln mit Schale achteln und in einem geeigneten Topf kurz aufkochen lassen, anschließend 15-20 Minuten leicht köcheln lassen.

Von dem erkaltetem Sud nur die benötigte Menge (Rest aufheben) abnehmen, 1:10 verdünnen und die Pflanzen wieder von allen Seiten besprühen.

 

Ab der dritten Woche wechseln sich Zwiebelsud und Milchemulsion wöchentlich ab.

 

Die Reste des Zwiebelsuds werden mit 10 Liter Wasser und mit einigen Knoblauchzehen (roh und geachtelt) für ca. 2 Wochen für eine Zwiebeljauche angesetzt.

 

Die fertige Zwiebeljauche wird 1:10 verdünnt und im wöchentlichen Wechsel mit Brennnesseljauche, die auch 1:10 verdünnt werden sollte, zur Düngung der Tomaten benutzt.

Die überschüssige Jauche lässt sich auch sehr gut bei allen anderen Kulturpflanzen einsetzen.

 

Noch ein kleiner Hinweis von meiner Oma:

Eine Mischkultur mit Sellerie, Knoblauch und Tagetes ist förderlich für die Entwicklung der Tomaten und verhindert bzw. reduziert weitere Tomatenkrankheiten.

 

Nach der oben beschriebenen Methode dünge und pflege ich seit über 20 Jahren Tomaten in Freilandkultur, ohne Hauben oder sonstigen Überbauten.

Braunfäule kenne ich nur von leidgeprüften Gartennachbarn, oder aus der Literatur.

 

Wichtig:

Das Besprühen der Tomatenpflanzen darf nur an trockenen Tagen erfolgen, es muss das schnelle Abtrocknen der Pflanzen gewährleistet sein.

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Hallo Oma,

das biologische Forschungsinstitut der Universität von Sydney hat Anfang 2013, nach mehrjährigen Forschungsarbeiten, den Erfolg deiner Milchprophylaxe gegen Braunfäule bestätigt.

 

Der geneigte Leser nimmt bitte zur Kenntnis, dass meine Oma leider schon in den späten

1970er Jahren verstorben ist.

 

Was für ein Irrsinn, wir geben heute Millionen an € und $ aus, um dem Wissen unserer Großeltern hinterherzulaufen.

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Hier noch ein interessanter Link, der sich mit Tomatenkrankheiten, der Vorbeugung bzw. deren Behandlung beschäftigt.

Zum Abschluss noch ein kleines Video, in dem auch auf die positive Wirkung von Zwiebelsud bzw. Zwiebeltee eingegangen wird. Meine Oma wusste es schon ;-)

Video: © BR, darüber hinaus weisen wir auf unsere Hinweise zu den hier verlinkten Videos hin, bitte hier beachten.